Initiative Zukunftsbildung veröffentlicht Expertise

Zukunft braucht Bildung – Bildung braucht Vision

04.04.2025

Heilbronn – Zentrale

Julia Hollnagel

Die Welt befindet sich im Wandel: Krisen, Umbrüche und Unsicherheiten prägen das Leben vieler Menschen. Vor diesem Hintergrund stellt die Initiative Zukunftsbildung heute ihre neue Vision vor: „Bildung braucht Vision – Zukunftsbildung in Kita und Grundschule gestalten“. Die wissenschaftlich fundierte Expertise formuliert, wie Bildung beschaffen sein muss, damit Kinder zu selbstbestimmten, handlungsfähigen Menschen in einer dynamischen Welt heranwachsen können.

Statt an bestehenden Strukturen festzuhalten, denkt die Initiative Bildung konsequent von der Zukunft her. Über 50 Expert:innen aus der Zukunfts-, Bildungs- und Transformationsforschung haben an der Vision mitgewirkt. In einem digitalen Beteiligungsprozess wurde das Leitbild gemeinsam mit Vertreter:innen aus Praxis, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft weiterentwickelt.

Im Mittelpunkt stehen vier zentrale Zukunftskompetenzen, die Kinder stärken und sie zur aktiven Mitgestaltung ihrer Welt befähigen: sozial-emotionale Fähigkeiten, Selbstregulation, Selbstwirksamkeit, Gemeinschaftsfähigkeit sowie vier zukunftsrelevante Bildungsbeereiche Gesund leben, Kritisches Denken, Ästhetische Bildung und Kommunikation.

„Die Gespräche mit Expert:innen aus Zukunfts-, Bildungs- und Transformationsforschung sowie mit Praktiker:innen zeigen deutlich: Die Veränderungen, die auf unsere Welt zukommen, bergen ein enormes Potenzial, soziale Ungerechtigkeiten weiter zu verstärken. Es erstaunt mich immer wieder, mit welcher Gelassenheit offensichtliche Missstände im Bildungssystem hingenommen werden. Genau deshalb wünsche ich mir ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass Kinder unsere Zukunft sind. Sie sind diejenigen, die die Welt trotz aller Herausforderungen zukünftig gestalten können und werden. Es sind vor allem die überfachlichen Kompetenzen, die sie stark für ein Leben in einer dynamischen, sich wandelnden Welt machen“, sagt Dr. Ann-Kathrin Jaekel, wissenschaftliche Leiterin der Initiative Zukunftsbildung.

Reallabore starten im Herbst 2025

Ab Herbst 2025 geht die Vision in die Praxis über: In verschiedenen Regionen Deutschlands werden sogenannte Reallabore eingerichtet. Gemeinsam mit Kitas, Grundschulen, Wissenschaft, Politik und Verwaltung sollen dort innovative Konzepte für Zukunftsbildung entwickelt, erprobt und wissenschaftlich begleitet werden. Ziel ist es, Forschung und Praxis systematisch zusammenzubringen, um Bildungsinnovation nachhaltig zu gestalten.

Vom Kind aus denken – von Anfang an

Die Initiative Zukunftsbildung versteht Bildung als gemeinsamen gesellschaftlichen Gestaltungsauftrag – beginnend mit dem ersten Lebenstag und über alle Bildungsorte hinweg. Der Fokus liegt auf den frühen Bildungsjahren, denn hier werden die Weichen für eine resiliente und gestaltungsfähige Persönlichkeit gestellt.

Kitas und Grundschulen sind deshalb zentrale Bildungsorte. Für die Initiative steht fest: Es braucht einen Paradigmenwechsel. Nicht das Kind muss sich an das System anpassen – das Bildungssystem muss sich um das Kind herum gestalten.

Diese Vision ist eine Einladung an Praxis, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, Bildung gemeinsam zukunftsfähig zu machen – nicht in Reaktion auf Krisen oder schlechte PISA-Ergebnisse, sondern aus einer gemeinsamen Vorstellung davon, wie Bildung für die Zukunft und Zukunft durch Bildung gelingen kann“, sagt Michael Fritz, Geschäftsführer der Initiative Zukunftsbildung.

Links