FAQ
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um unsere Initiative und Reallabore – übersichtlich und auf einen Blick.
Allgemein
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um unsere Initiative.
Die Initiative Zukunftsbildung entwickelt durch Praxis-Wissenschafts-Partnerschaft innovative und praxisnahe Konzepte für eine zukunftsfähige Bildung in Kita und Grundschule, die es so noch nicht gibt. Denn noch sucht man in Deutschland nach tragfähigen Lösungen, um die Vision einer Bildung für das 21. Jahrhundert im Alltag zu leben. Auch die Wissenschaft kann noch nicht beantworten, wie theoretisch fundierte Konzepte erfolgreich im Alltag umgesetzt werden können.
In Gesprächen mit Zukunftsforschenden haben wir zunächst erarbeitet, wie die Welt im Jahr 2050 aussehen könnte und welche Anforderungen dies an die frühkindliche Bildung und Grundschulbildung stellt. Auf dieser Grundlage haben wir eine Vision für eine gute, zukunftsorientierte Bildung in Kita und Grundschule entwickelt. Diese bildet die Grundlage für die Arbeit in den Reallaboren der Initiative Zukunftsbildung.
Ein Reallabor ist ein Netzwerk, das aus 10-15 Einrichtungen besteht, in dem Kitas und Grundschulen jeweils gemeinsam mit Erzieher:innen, Lehrkräften sowie Bildungsforschenden neue Bildungskonzepte entwickeln und in ihren Einrichtungen erproben. Dieser Prozess soll praxistaugliche Lösungen für die Bildung der Zukunft finden. Mit Hilfe von Kooperationspartner:innen wollen wir erfolgreiche Konzepte bundesweit etablieren.
Wir von der IZB sind uns sicher: Auf den Anfang kommt es an. Daher stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit die beiden zentralen Bildungseinrichtungen: Kita und Grundschule. Die frühe Bildung legt das Fundament für die Entwicklung eines Kindes und prägt nachhaltig dessen zukünftiges Lernen und Leben. Um diesen Anspruch mit Leben zu füllen, schafft die IZB sogenannte Reallabore. Diese setzen sich aus Netzwerken von jeweils 10–15 Kitas und 10–15 Grundschulen zusammen. In enger Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft werden hier innovative Bildungskonzepte entwickelt, erprobt und evaluiert. Das erste Reallabor wird in Heilbronn zum Schuljahresbeginn 2025 / 2026 eröffnet. Weitere Standorte, unter anderem in Sachsen-Anhalt und in NRW sind bereits in Planung.
Ein Reallabor ist ein Netzwerk, in dem 10-15 Kitas und 10-15 Grundschulen jeweils gemeinsam mit Bildungsforschenden, Erzieher:innen und Lehrkräften neue Bildungskonzepte entwickeln, diese direkt in ihrer Einrichtung erproben und dann evaluieren.
Dieser Ansatz ermöglicht es, innovative Wege zur Gestaltung von Bildungsprozessen unter realen Bedingungen zu testen und zu reflektieren.
In jeder Reallaborregion wird es ein Büro der Initiative Zukunftsbildung geben. Dieses Büro ist zum einen der Arbeitsort der Mitarbeitenden des Reallaborstandorts der IZB aber auch ein Treffpunkt für alle Akteur:innen der Region.
Zum Schuljahresbeginn 2025 / 2026 eröffnen wir einen Reallaborstandort in Heilbronn (Baden-Württemberg). Die Initiative Zukunftsbildung plant ihre Standorte bewusst an Orten, die den Wandel aktuell bereits besonders spüren.
Weitere Reallabore sind im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt), in Görlitz (Sachsen) sowie im Rheinischen Revier (NRW) geplant. Mit Sachsen und Brandenburg sind wir in guten Gesprächen. Von den Standorten soll ein Veränderungsimpuls in das jeweilige Bundesland und in die ganze Bildungsrepublik ausgehen. Die IZB-Zentrale im baden-württembergischen Heilbronn unterstützt alle Standorte in Verwaltungsangelegenheiten.
Praxis und Wissenschaft erstellen einen Abgleich zwischen der Vision der Initiative Zukunftsbildung, der Theorie einer Bildung für das 21. Jahrhundert und der in den beteiligten Kitas und Grundschulen stattfindenden Wirklichkeit. Hierbei werden sie vermutlich feststellen, dass gute Kitas und Grundschulen auch heute schon viele Anforderungen im Sinne der zukunftsrelevanten Kompetenzen erfüllen und diese Aspekte des pädagogischen Handelns bestätigen. Sie werden mit Sicherheit auch Aspekte der real existierenden Elementar- und Primarbildung entdecken, die für gute Bildung für das 21. Jahrhundert innovativer gestaltet werden müssen.
Gemeinsam werden die Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis konkrete Veränderungen erarbeiten, im Alltag in den Bildungseinrichtungen der Praxis-Expert:innen erproben, die erlebten Veränderungen reflektieren, und evaluieren und entweder als zukunftsgerichtet bestätigen oder umgehend wieder verwerfen. In diesem iterativen Prozess, wird sukzessive das pädagogische Handeln weiterentwickelt und zu Beispielen der frühen Bildung für das 21. Jahrhundert umgebaut. Was sich im Alltag bewährt, wird einer umfassenden Evaluation unterzogen. Was nachweislich Wirkung zeigt, wird über die regionalen Reallabore hinaus multipliziert.
Forschung und Praxis können grundsätzlich auf drei unterschiedliche Arten voneinander profitieren. Erstens: Die Praxis hat konkrete Fragen, auf die die Forschung bereits erprobte und evaluierte Antworten liefern kann – in diesem Fall dient die Forschung der Praxis. Zweitens: Die Forschung sucht nach Antworten auf Fragen aus der Praxis und benötigt die Erprobung in Reallaboren, um die Wirkung ihrer Ansätze zu messen – hier unterstützt die Praxis die Forschung. Drittens: Praxis und Forschung teilen dieselbe Frage, auf die es noch keine Lösung gibt. In solchen Fällen arbeiten sie gemeinsam daran, neue Wege zu entwickeln, die sowohl praxistauglich als auch evidenzbasiert sind.
Die Initiative Zukunftsbildung wird zentral planen und dezentral agieren. Die zukünftigen Standorte in den beteiligten Bundesländern werden sich an den regionalen Bedingungen orientieren und die föderalen Strukturen des Bildungssystems in Deutschland respektieren.
Die Zentrale in Heilbronn wird insbesondere die wissenschaftlichen Aktivitäten steuern und bündeln, die übergreifende Kommunikation gestalten und die Standorte in den Ländern in Verwaltungsangelegenheiten unterstützen und entlasten. Mit der angestrebten Verteilung der Standorte in Nord, Süd, Ost und West, in städtische und ländliche Regionen sollen die gewonnenen Erkenntnisse Akzeptanz in ganz Deutschland erhalten.
In den Reallabor-Einrichtungen sorgt die IZB für zusätzliche Ressourcen. In jeder Einrichtung wird ein Teammitglied Aufgaben als IZB-Praxis-Mitarbeitende:r übernehmen. Für die dafür notwendigen Arbeitszeitanteile sorgt die IZB:
- Bei den Kitas über Finanzmittel, die die IZB dem Arbeitgeber bzw. der Fachkraft zur Verfügung stellt.
- Bei den Heilbronner Grundschulen über Anrechnungsstunden, die das Kultusministerium dem Staatlichen Schulamt zur Verfügung stellt.
- Bei den Grundschulen in den anderen Regionen entweder ebenfalls über Mittel der IZB oder über Vereinbarungen mit dem jeweiligen Bundesland.
Nein. Es gibt Organisationen, die aus der Praxis kommen und in der Praxis Veränderungen vorantreiben. Die IZB verfolgt jedoch einen einzigartigen Ansatz, denn:
- wir richten den Blick auf die jüngsten Lernenden und deren Bedürfnisse.
- bei uns arbeiten Theorie und Praxis gleichberechtigt zusammen, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln.
- wir beziehen tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen mit ein und stellen Bildung in den Mittelpunkt, um so einen nachhaltigen Beitrag zum erfolgreichen Wandel zu leisten.
- wir hinterfragen neue Methoden auf ihre theoretische Fundierung und können ihre Wirkung mit wissenschaftlicher Evidenz belegen.
- wir binden Kita-Träger, Schulbehörden und Ministerien für Kultur und Soziales von Anfang an ein, um sicherzustellen, dass notwendige Freiräume für die Initiative geschaffen und mögliche Hindernisse frühzeitig adressiert werden.
- wir aktivieren alle relevanten Systemebenen und stellen sicher, dass alle Akteur:innen gemeinsam an der Entwicklung einer zukunftsfähigen Bildung arbeiten.
- wir sind lokal, regional und bundesweit aktiv.
Pro Standort wird im laufenden Betrieb mit einem Finanzbedarf von circa zwei Millionen Euro pro Jahr gerechnet.
- Die Anschubfinanzierung zur Gründung der Zentrale in Heilbronn stellt die Dieter Schwarz Stiftung zur Verfügung. Die künftigen Standorte werden anteilig zur Finanzierung der Zentrale beitragen.
- Die Dieter Schwarz Stiftung wird auch die Mittel für den Umsetzungs-Standort in Heilbronn zur Verfügung stellen.
- Für konkrete Praxis-Forschungs-Vorhaben wird die Initiative Zukunftsbildung Förderanträge beim Bundesministerium für Bildung und Forschung und beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellen.
Die Initiative Zukunftsbildung lädt Stiftungen und Unternehmen ein, sich als Förder:innen zu engagieren.
Die IZB bewirkt Wandel im Bildungssystem durch die enge Verknüpfung von Forschung und Praxis. In den Reallaboren werden innovative Bildungskonzepte entwickelt, erprobt und evaluiert. Was sich bewährt, wird durch Fortbildungsinitiativen in die Breite getragen, sodass diese Ansätze in weiteren Einrichtungen Anwendung finden. Gleichzeitig fördert die IZB durch gezielte Organisationsentwicklung und den Dialog mit Politik und Verwaltung einen nachhaltigen, systemischen Wandel in der Bildung.
Reallabore
Fragen zur Arbeit, den Themenfeldern, den Anforderungen an Einrichtungen und vieles mehr
Ein Reallabor ist ein Netzwerk, in dem 10-15 Kitas und 10-15 Grundschulen jeweils gemeinsam mit Bildungsforschenden, Erzieher:innen und Lehrkräften neue Bildungskonzepte entwickeln, diese direkt in ihrer Einrichtung erproben und dann evaluieren. In einem Reallabor verschmelzen Theorie und Praxis: Erfahrungen aus dem Kita- und Schulalltag fließen in die Forschung ein, und wissenschaftliche Erkenntnisse werden so aufbereitet, dass sie für den pädagogischen Alltag umsetzbar sind.
Dieser Ansatz ermöglicht es, innovative Wege zur Gestaltung von Bildungsprozessen unter realen Bedingungen zu testen und zu reflektieren.
In jeder Reallaborregion wird es ein Büro der Initiative Zukunftsbildung (IZB) geben. Dieses Büro ist zum einen der Arbeitsort der Mitarbeitenden des Reallaborstandorts der IZB aber auch ein Treffpunkt für alle Akteur:innen der Region.
Reallabor-Einrichtungen erfahren durch die Kooperation mit der IZB auf verschiedenen Ebenen folgende Vorteile:
- In jeder Einrichtung wird ein Teammitglied Aufgaben als IZB-Praxis-Mitarbeiter:in übernehmen. Für die dafür notwendigen Arbeitszeitanteile sorgt die IZB: bei den Kitas über Finanzmittel, die die IZB dem Arbeitgeber bzw. der Fachkraft zur Verfügung stellt. Bei den Heilbronner Grundschulen über Anrechnungsstunden, die das KM dem SSA zur Verfügung stellt. Bei den Grundschulen in den anderen Regionen entweder ebenfalls über Mittel der IZB oder über Vereinbarungen mit dem jeweiligen Bundesland.
- Die Reallaboreinrichtungen werden durch die IZB bei der Ist-Stands-Analyse der jeweiligen Einrichtung im Hinblick auf die Förderung der Kompetenzen, die Kinder in der Welt von morgen benötigen werden, unterstützt.
- Über einen Zeitraum von mindestens vier Jahren erhalten die Einrichtungen eine langfristige Entwicklungsbegleitung, die konzeptionelle und pädagogische Veränderungen umfasst.
- Die IZB fördert die datengestützte Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit, indem Praxis und Wissenschaft miteinander verbunden werden.
- Da wir unsere Vision der guten frühen Bildung für das 21. Jahrhundert als Gemeinschaftsaufgabe verstehen, intensivieren wir die Vernetzung und Zusammenarbeit mit Eltern, Ganztageseinrichtungen, Vereinen sowie Unterstützern wie dem Jugendamt, dem Gesundheitsamt und dem Haus der Familie.
- Darüber hinaus sorgt die IZB in Kooperation mit dem Kultusministerium für mehr Autonomie und Freiraum bei der Weiterentwicklung der Einrichtungen.
Zu den weiteren personellen Vorteilen gehören unter anderem:
- Professionelle Begleitung bei der Qualitätsentwicklung im Team und in der Einrichtung
- Systematische Reflexion des eigenen Handelns im Team
- Fachlicher Input sowie Fortbildungen für pädagogische Fach- und Lehrkräfte
- Weiterentwicklung der eigenen pädagogischen Kompetenz und letztlich mehr Erfolg in der Arbeit mit den Kindern
Reallaboreinrichtungen können Kitas (für Kinder im Alter von null Jahren bis zur Einschulung), Grundschulen sowie sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) sein.
Für Grundschulen hängt die Entscheidung, ob sie Teil eines Reallabors werden können, von der jeweiligen Situation (mit oder ohne Ganztagsangebot, Teil des Startchancenprogramms) ab. Die Entscheidung basiert auf dem Bundesland (in Brandenburg ist die Zusammenarbeit von Hort und Grundschule Kern des Reallabors), der Schule selbst (in Baden-Württemberg gibt es beispielsweise wenige Grundschulen mit gebundenem Ganztag) sowie dem Ziel des Praxis-Transferforschungs-Vorhabens. Es kann sein, dass bestimmte Ziele besser erreicht werden, wenn der Ganztag eingebunden ist, was jeweils individuell entschieden wird.
Für Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) wird die Einbeziehung individuell geprüft. Wichtige Kriterien sind dabei, ob die betreffende Grundschule oder Kita intensiv mit einem SBBZ kooperiert, ob das SBBZ auf Inklusion ausgerichtet ist und ob das Reallabor den spezifischen Entwicklungsbedarf des SBBZ adressieren kann.
Alle Reallabor-Einrichtungen arbeiten in einer abgegrenzten Region, die für jedes Reallabor festgelegt wird. Ein Beispiel hierfür ist das Reallabor Heilbronn, das in der Stadt Heilbronn und im Landkreis Heilbronn stattfindet.
Die Leitung hat eine zentrale Rolle bei der Entscheidung, ob eine Kita oder Grundschule als Reallabor-Einrichtung mit der IZB zusammenarbeitet. In der Regel nimmt die IZB zunächst Kontakt mit der Leitung auf, die daraufhin einen internen Diskussions- und Entscheidungsprozess zur Mitwirkung als Reallabor organisiert. Dabei bindet die Leitung auch alle relevanten Stakeholder der Einrichtung ein und unterzeichnet eine Kooperationsvereinbarung mit der IZB.
In Absprache mit der IZB legt die Leitung fest, welche:r Kolleg:in die Rolle des IZB-Praxis-Mitarbeitenden übernimmt. Die Leitung stellt sicher, dass die vereinbarte Arbeitszeit der IZB-PM konsequent für die vorgesehenen Aufgaben zur Verfügung steht.
Die Leitung sorgt dafür, dass das gesamte Team der Einrichtung sich über alle relevanten Aspekte der Zusammenarbeit mit der IZB gut informiert fühlt und Irritationen benannt und abgebaut werden. Alle Mitarbeitenden sollen die Mitwirkung als Reallabor-Standort als Vorteil für das Team erleben.
In enger Abstimmung mit der IZB-PM und der IZB stellt die Einrichtungsleitung die notwendigen organisatorischen Rahmenbedingungen sicher, die bei Bedarf weiterentwickelt werden können.
Wenn Ihr Kind eine Reallaboreinrichtung besucht, bedeutet das, dass es in einer Umgebung lernt, die auf Glück und Freude am Lernen ausgerichtet ist. Gleichzeitig wird in der Reallaboreinrichtung eine Bildung gewährleistet, die Ihr Kind auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.
Der erste Schritt ist die Kontaktaufnahme mit der IZB. Schreiben Sie uns gerne eine Mail an info@initiative-zukunftsbildung.de oder rufen Sie uns an. Wir stellen Ihnen dann alle notwendigen Informationen bereitstellt.
Anschließend folgt eine interne Diskussion in der Einrichtung, ob eine Mitwirkung gewünscht ist. Die IZB steht dabei beratend zur Seite. In einem nächsten Schritt setzt sich die Einrichtung intensiv mit der IZB-Vision für gute frühe Bildung im 21. Jahrhundert auseinander. Auf dieser Grundlage wird entschieden, ob die Einrichtung Reallabor-Einrichtung werden möchte. Abschließend prüft und entscheidet die IZB, ob die Einrichtung als Reallabor geeignet ist.
Für die Zustimmung ist es erforderlich, dass mindestens 66% des Kita-Teams oder Grundschulkollegiums sowie mindestens 51% des Elternbeirats zustimmen.
In Hinblick auf die Einbindung bei der Entscheidung, ob eine Kita oder Grundschule eine Reallaboreinrichtung wird, sind Kita-Träger und Schulämter von Anfang an Mitgestalter:innen des regionalen Reallabors. Das bedeutet, dass auch Träger- und Schulamtskriterien bei der Auswahl der Einrichtungen miteinbezogen werden.
Des Weiteren unterstützen Träger und Schulverwaltung die pädagogischen Fach-, Lehr- und Leitungskräfte in den Reallabor-Einrichtungen. Systemverantwortliche arbeiten gemeinsam mit den Einrichtungsleitungen daran, mögliche Hindernisse bei der Umsetzung innovativer pädagogischer oder systemischer Konzepte zu identifizieren. Zusammen mit Praxis und Forschung werden Lösungen entwickelt, um diese Hemmnisse abzubauen.
Die IZB sorgt für zusätzliche Ressourcen für Reallabor-Einrichtungen. Gleichzeitig sind Kita-Träger und schulische Sachaufwandsträger eingeladen, zusätzliche Mittel für Personal- oder Sachkosten zur bereitzustellen. Die Bereitstellung solcher Mittel ist jedoch keine Voraussetzung für die Teilnahme einer Kita oder Grundschule als Reallabor-Einrichtung.
Zudem gewinnen Träger von Kitas sowie das Schulsystem wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit in allen Einrichtungen ihrer Trägerschaft. Beteiligt sich eine Kita, erhält sie außerdem fachliche Begleitung und konkrete Unterstützung bei der Organisations- und Qualitätsentwicklung.
Träger und Schulämter profitieren zusätzlich von größerer Aufmerksamkeit und Wertschätzung in der Öffentlichkeit, der Politik und bei den für sie relevanten Partner:innen, da die IZB die Arbeit der Reallabore durch eine gezielte und positive Öffentlichkeitsarbeit auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene sichtbar macht.
Wir gehen davon aus, dass jedes Team auf dem Weg ist, die Kinder der eigenen Einrichtung noch erfolgreicher stark zu machen für ein gutes, erfolgreiches und selbstbestimmtes Leben in ihrer Zukunft. Manche Teams haben dafür eine langfristige Strategie, andere gehen Schritt für Schritt voran.
Wird eine Einrichtung eine Reallabor-Einrichtung, bitten wir die Teams, ihre Strategie und Schritte in Form einer „Ist-Stand-Analyse“ sichtbar zu machen, mit der Vision der IZB abzugleichen und mit uns und den anderen Einrichtungen im Reallabor zu teilen. Hierfür stellen wir ihnen ein Reflexionsinstrument zur Verfügung. Auf Wunsch moderieren wir die Arbeit des Teams an der Entwicklungsplanung. Das geschieht in allen Reallabor-Einrichtungen einer Region.
Anschließend legen wir die Reflexionsinstrumente der einzelnen Einrichtungen übereinander. Hierbei werden wir vermutlich feststellen, dass es viele Überschneidungen in Bezug auf die thematischen Schwerpunkte gibt. Bei der Auswahl der „Schwerpunktthemen “ achten wir auf Entwicklungsbereiche, die größte Bedeutung für die gute Bildung der Kinder haben, die vordringlichsten Themen der Einrichtungen sind und in der Vision als zentrale Kompetenzbereiche definiert werden.
Somit ist es denkbar, dass sich z.B. drei Themen wie Sprache, Selbstregulation, digitale Kompetenzen als Schwerpunktthemen herauskristallisieren, an welchen die Einrichtungen mit der IZB arbeiten möchten. Die gemeinsam herausgearbeiteten Schwerpunktthemen und Ziele werden in zwei Gruppen eingeteilt: Für ein Ziel gibt es bereits gute Konzepte, Materialien, Fortbildungen, Entwicklungsbegleitungen, etc. In diesen Fällen unterstützen wir die Einrichtungen beim Finden, Bewerten und Nutzen der vorhandenen Angebote. Für ein Ziel gibt es noch keine anwendungserprobten und wirkungsgeprüften Konzepte. Aus dieser Gruppe wählen wir unsere Praxis-Transferforschungs-Vorhaben aus.
Und dann legen wir los.
Praxis und Wissenschaft erstellen einen Abgleich zwischen der Vision der Initiative Zukunftsbildung, der Theorie einer Bildung für das 21. Jahrhundert und der in den beteiligten Kitas und Grundschulen stattfindenden Wirklichkeit. Hierbei werden sie vermutlich feststellen, dass gute Kitas und Grundschulen auch heute schon viele Anforderungen im Sinne der zukunftsrelevanten Kompetenzen erfüllen und diese Aspekte des pädagogischen Handelns bestätigen. Sie werden mit Sicherheit auch Aspekte der real existierenden Elementar- und Primarbildung entdecken, die für gute Bildung für das 21. Jahrhundert innovativer gestaltet werden müssen.
Gemeinsam werden die Expert:innen aus Theorie und Praxis konkrete Veränderungen erarbeiten, im Alltag in den Bildungseinrichtungen der Praxis-Expert:innen erproben, die erlebten Veränderungen reflektieren, und evaluieren und entweder als zukunftsgerichtet bestätigen oder umgehend wieder verwerfen. In diesem iterativen Prozess, wird sukzessive das pädagogische Handeln weiterentwickelt und zu Beispielen der frühen Bildung für das 21. Jahrhundert umgebaut. Was sich im Alltag bewährt, wird einer umfassenden Evaluation unterzogen. Was nachweislich Wirkung zeigt, wird über die regionalen Reallabore hinaus multipliziert.
Forschung und Praxis können grundsätzlich auf drei unterschiedliche Arten voneinander profitieren. Erstens: Die Praxis hat konkrete Fragen, auf die die Forschung bereits erprobte und evaluierte Antworten liefern kann – in diesem Fall dient die Forschung der Praxis. Zweitens: Die Forschung sucht nach Antworten auf Fragen aus der Praxis und benötigt die Erprobung in Reallaboren, um die Wirkung ihrer Ansätze zu messen – hier unterstützt die Praxis die Forschung. Drittens: Praxis und Forschung teilen dieselbe Frage, auf die es noch keine Lösung gibt. In solchen Fällen arbeiten sie gemeinsam daran, neue Wege zu entwickeln, die sowohl praxistauglich als auch evidenzbasiert sind.